GeoPfad Geismar
Von 1590 bis 1818 (mit einer Unterbrechung im 30jährigen Krieg 1618 -1648) wurden im Gebiet um Geismar Kupfer- und silberreiche Erze aus dem „Kupfermergel“ des Unteren Zechsteins („Geismar“-Formation“) abgebaut. In bis zu 70 m tiefen Stollen wurde das erzhaltige Flöz von Hand gehauen und in hölzernen Bergwerkshunden („Rullwahne“) zu den Förderschächten verbracht. Pro Jahr konnten so 16 t Kupfer und 40 kg Silber gewonnen werden.
Sichtbare Wahrzeichen sind noch heute die etwa 100, noch gut erhaltenen Abbauhalden, die sich als kleine Hügel im Landschaftsbild bemerkbar machen. Eine noch offene Halde findet man im Gernhauser Bachtal am „Weißen Berge“, südlich der Hofanlage „Zechenhaus“. Hier befand sich die bis 1818 betriebene „Krallwäsche“, ein Bauwerk, in dem die Erzbrocken durch Lagern, Waschen (in Bottichen mit drehbaren Eisenzinken, die durch Wasserkraft bewegt wurden) und Auslesen von Hand für die Verhüttung aufbereitet wurden. Nach diesem aufwendigen Aufbereitungsprozess blieben nur noch ca. 5 % vom Ausgangsmaterial als „Wasch-Erz“ übrig. Anschließend wurde das angereicherte, hochwertige Erz (die „Graupen“)zum Schmelzen abtransportiert. Um 1800 produzierte man rund eine Tonne Rohkupfer pro Monat. Auf der Halde, wo der minderwertige Abraum gelagert wurde, findet man noch sporadisch Erzbrocken mit Kupferlasur, grünem Malachit und fossilenUllmannia-Nadeln („Fliegenfittiche“ genannt). NebenUllmannia bronni(„Frankenberger Kornähre“) sind aus früheren Zeiten auch Funde vonPseudovoltziaundPeltaspermumüberliefert (siehe Steinbruch „Hohenäcker“). In Kalk-Konkretionen sind viele Pflanzenfossilien zum Teil körperlich erhalten.
Alter der Gesteine: Geismar-Formation: Unterer Zechstein, Oberperm (etwa 255 Millionen Jahre vor heute)